Halbwahrheiten : zur Manipulation von Wirklichkeit / Nicola Gess
Halbwahrheiten gehören zu den auffälligsten und wirkmächtigsten Instrumenten des sogenannten postfaktischen politischen Diskurses ̃ eines Diskurses, der zwischen Relativismus und Zynismus schwankt und für den die Verwandlung von Fakten in bloße Meinungen ebenso typisch ist wie das Streben nach Aufmerksamkeit und die Demonstration autoritärer Setzungsmacht. Ob Fake News, Verschwörungstheorien oder populistische Propaganda: Sie alle kommen nicht ohne Halbwahrheiten und ihre Manipulation von Wirklichkeit aus. In ihrem Buch setzt Nicola Gess die Halbwahrheit ins Vernehmen mit dem Ideologiebegriff und formuliert eine Theorie der Halbwahrheit als narrativer Kleinform, die nicht nach dem binären Code wahr/falsch, sondern glaubwürdig/unglaubwürdig funktioniert. Am Beispiel des gefallenen Journalisten Claas Relotius, des Verschwörungstheoretikers Ken Jebsen und des Literaten Uwe Tellkamp untersucht sie, wie eine Rhetorik der Halbwahrheiten arbeitet und warum man ihr mit einem 'Fiktionscheck' besser begegnen kann als mit einem 'Faktencheck'. "Der Kern des Postfaktischen ist nicht die Lüge, sondern die Halbwahrheit, schreibt die Germanistin Nicola Gess. Sie sei deshalb so wirkungsvoll, weil sie sich scheinbar faktisch belegen lasse. Anhand von Uwe Tellkamp, Ken Jebsen und Claas Relotius zeigt sie: Faktenchecks helfen nicht gegen Halbwahrheiten, weil es nicht um 'wahr oder unwahr?'" (Platz 5 der Sachbuch-Bestenliste für März 2021)
VerfasserIn: | |
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Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Berlin :
Matthes & Seitz Berlin,
2021
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Schriftenreihe: | Fröhliche Wissenschaft
174 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | Inhaltsverzeichnis |
Zusammenfassung: | Halbwahrheiten gehören zu den auffälligsten und wirkmächtigsten Instrumenten des sogenannten postfaktischen politischen Diskurses ̃ eines Diskurses, der zwischen Relativismus und Zynismus schwankt und für den die Verwandlung von Fakten in bloße Meinungen ebenso typisch ist wie das Streben nach Aufmerksamkeit und die Demonstration autoritärer Setzungsmacht. Ob Fake News, Verschwörungstheorien oder populistische Propaganda: Sie alle kommen nicht ohne Halbwahrheiten und ihre Manipulation von Wirklichkeit aus. In ihrem Buch setzt Nicola Gess die Halbwahrheit ins Vernehmen mit dem Ideologiebegriff und formuliert eine Theorie der Halbwahrheit als narrativer Kleinform, die nicht nach dem binären Code wahr/falsch, sondern glaubwürdig/unglaubwürdig funktioniert. Am Beispiel des gefallenen Journalisten Claas Relotius, des Verschwörungstheoretikers Ken Jebsen und des Literaten Uwe Tellkamp untersucht sie, wie eine Rhetorik der Halbwahrheiten arbeitet und warum man ihr mit einem 'Fiktionscheck' besser begegnen kann als mit einem 'Faktencheck'. "Der Kern des Postfaktischen ist nicht die Lüge, sondern die Halbwahrheit, schreibt die Germanistin Nicola Gess. Sie sei deshalb so wirkungsvoll, weil sie sich scheinbar faktisch belegen lasse. Anhand von Uwe Tellkamp, Ken Jebsen und Claas Relotius zeigt sie: Faktenchecks helfen nicht gegen Halbwahrheiten, weil es nicht um 'wahr oder unwahr?'" (Platz 5 der Sachbuch-Bestenliste für März 2021) |
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Beschreibung: | Literaturverz. und Filmografie S. 141 - 158 |
Beschreibung: | 157 Seiten |
ISBN: | 978-3-7518-0512-4 |
Signatur: | FS 2 (FW) -174 |