Gottfried Benn

Gottfried Benn (1934) mini|Gottfried Benn (1934) rahmenlos|rechts

Gottfried Benn (* 2. Mai 1886 in Mansfeld bei Putlitz, Prignitz; † 7. Juli 1956 in Berlin) war ein deutscher Dichter, Essayist und Arzt. Er wuchs als Sohn eines Theologen in einem Pfarrhaus auf. Nach einem abgebrochenen Studium der Theologie schloss er erfolgreich das Medizinstudium ab. 1912 erschien der erste Gedichtband ''Morgue und andere Gedichte'', welcher wegen der drastischen Themenwahl und saloppen Ausdrucksweise einen Skandal provozierte und den Autor als Vertreter der neuaufkommenden expressionistischen Lyrik schlagartig bekannt machte. Mit dem 1918 erschienenen Novellenband ''Gehirne'' verfasste er einen bedeutenden Beitrag zur expressionistischen Kleinprosa. Die Zivilisationskritik der Morgue-Gedichte verfolgte er fortan in seinem essayistischen Werk. In ''Das moderne Ich'' widmete er sich der Frage nach der Stellung des Individuums in der Gesellschaft.

Nach dem Ersten Weltkrieg experimentierte Benn in seinen Gedichten mit der Montage und orientierte sich an antiken Topoi wie Vollendung und Formstrenge, jedoch im fragmentalen Bewusstsein der Moderne. Gleichzeitig verfolgte er in seinen Essays aus einer darwinistischen und lebensphilosophischen Perspektive die Themen Sozialisation und Individualität weiter. 1927 erschien sein Gedichtband ''Gesammelte Gedichte''. Gleichzeitig erfuhr Benn in der Weimarer Republik seitens der literarischen Öffentlichkeit die erhoffte Anerkennung als hervorragender Dichter seiner Zeit. 1932 wurde er in der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie aufgenommen.

1933 hielt Benn die Rede ''Der neue Staat und die Intellektuellen'', in der er die Mitarbeit der Dichter am nationalsozialistischen Staat einforderte. Nach dem Scheitern jedweder geistiger Vormacht gegenüber dem neuen Einparteienstaat zerschlug sich seine metapolitische Ambition. Benn wurde zudem als ehemaliger führender Expressionist schwer angefeindet. Seine Werke wurden zwar weiterhin gedruckt, doch stand er nunmehr außerhalb der durch Parteidichter dominierten Literatur. Zwei Jahre nach Kriegsende – Benn wurde wegen seiner Rede und seiner Mithilfe bei der Ausschaltung der Akademie vehement von zurückgekehrten Schriftstellerkollegen kritisiert – erschien im Schweizer Verlag Arche der Gedichtband Statische Gedichte. Es folgte 1951 die Verleihung des Georg-Büchner-Preises. Die Autobiographie ''Der Ptolemäer'' und sein poetologischer Essay ''Ausdruckswelt'' waren bereits 1949 erschienen. Besonders seine antikisierende und klassizistische Spruchdichtung aus den ''Statischen Gedichten'' und den ''Apreludes'' trugen zur Anerkennung des Dichters bei wie auch seine Redebeiträge und Debatten im Rundfunk ihn bekannter machten. Seine Montagelyrik sichert ihm den Rang als einen der bedeutendsten deutschen Lyriker der klassischen Moderne in Deutschland. Benn wurde bereits zu Lebzeiten ein Vorbild späterer Dichtergenerationen. Günter Eich und Peter Rühmkorf waren von seiner Artistik, dem kühlen Sound, aber auch Melancholie beeinflusst und zahlreiche Autoren der neuen Bundesländer, darunter der Dramatiker Heiner Müller und der frühe Durs Grünbein wie die Dichtergeneration der späten 80er Jahre, darunter Marcel Beyer und Thomas Kling, konnten mit Zunahme von Benns Subjektdekonstruktion gegen die damals vorherrschende Neue Subjektivität operieren. Veröffentlicht in Wikipedia
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