Max Ernst

Max Ernst (links) mit Bundeskanzler [[Willy Brandt Der Künstler übernahm von Giorgio de Chirico, dem Hauptvertreter der Pittura metafisica, frühzeitig die Idee, in der Malerei Bildmotive in rätselhaften Kombinationen zusammenzustellen; diese Idee wurde später von den Surrealisten übernommen. Sie entsprach der freien Assoziation, die Sigmund Freud anwendete, um das Unbewusste in den Gedanken seiner Patienten, das sich in Träumen äußerte, freizulegen. 1919 entstand, angelehnt an die Pittura metafisica, das Gemälde ''Aquis submersus.'' Der Titel orientiert sich an Theodor Storms gleichnamiger Novelle. Eine der bekanntesten Collagen aus der Kölner Zeit ist ''Der Hut macht den Mann'' aus dem Jahr 1920, bei dem es sich ursprünglich um eine Druckvorlage für einen Werbekatalog seines Schwiegervaters handelte, der eine Hutfabrik besaß. ''Celebes,'' geschaffen 1921 in Köln, gehört als erstes Werk zur Gruppe der Gemälde, die Max Ernst zwischen 1921 und 1924 in der Zeit des Übergangs zwischen Dada und Surrealismus malte. Das Gruppenporträt ''Das Rendezvous der Freunde'' entstand 1922 nach Ernsts Übersiedlung nach Paris.

André Breton veröffentlichte 1924 sein erstes surrealistisches Manifest in Paris. Es galt als Beginn der Bewegung. Der von den Surrealisten oft zitierte Satz entstammt den ''Gesängen des Maldoror'' (1868/69) von Lautréamont. Max Ernst variierte ihn:

Die provokante Darstellung des Gemäldes ''Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen: André Breton, Paul Éluard und dem Maler'' aus dem Jahr 1926 soll durch André Breton inspiriert worden sein. Ab 1925 begann Max Ernst mit den künstlerischen Techniken der Frottage für Grafiken und der Grattage für Gemälde zu arbeiten. Die Techniken und Werkbeispiele werden in dem Abschnitt „Max Ernsts Erfindungen“ näher beschrieben. Ab 1927 entstanden erste Bildserien seiner Vogel- und Waldmotive, die sein ganzes Werk durchziehen. Sein erster Collageroman ''La femme 100 têtes'' nach Illustrationen aus Trivialromanen des 19. Jahrhunderts mit einer Einleitung von Breton erschien im Jahr 1929 bei den Éditions du Carrefour in Paris.

Ernsts Alter Ego, der Vogel ''Loplop,'' zieht sich in unterschiedlichen Techniken und Varianten durch sein Werk. Er stellte sich selbst in verschiedenen anthropomorphen Formationen dar, immer auf zwei Beinen stehend, und der Rumpf dient wie eine Staffelei als Präsentationsfläche für die Darstellung unterschiedlicher Motive. Er kombiniert verschiedene malerische Techniken mit der Collage. Ein Beispiel ist ''Loplop stellt Loplop vor'' aus dem Jahr 1930. In der Reihe ''Loplop présente …'' ab den 1930er Jahren wie ''Loplop présente la belle saison,'' ''Loplop présente deux fleurs'' oder ''Loplop présente le portrait de Marie-Berthe'' entstanden überwiegend Bleistiftfrottagen.

Ab 1935 entstand ein Hauptwerk in der Technik der Grattage, ''Die ganze Stadt:'' Es zeigt rätselhafte, ruinenartige, an Festungen oder Tempelanlagen erinnernde Gebäude als versteinerte Stadt, in der kein Leben mehr zu erkennen ist. Der Künstler begann ab 1937 mit der Technik der Décalcomanie zu arbeiten. ''Die Einkleidung der Braut'' aus dem Jahr 1940 zeigt eine halbnackte Frau mit Vogelkopf in einem roten bodenlangen Umhang. Der Vogel zur Linken, eine Speerspitze haltend, kann als Verkörperung des Künstlers gesehen werden, während die Braut seine Geliebte Leonora Carrington darstellen könnte. 1940/41 entstand ebenfalls ''Marlene;'' die abgebildete Frau, umgeben von Vogelwesen, hat die Gesichtszüge von Marlene Dietrich, die 1937 in die USA ausgewandert war, und als Sujet vermutlich auf seine eigene Flucht hinweist. Das Bild ''Europa nach dem Regen II'' als ein Höhepunkt des Arbeitens in dieser Technik begann er 1940 in Frankreich und vollendete es nach der Emigration 1942 in New York. Es zeigt eine Landschaft, die von Verwüstung und Tod geprägt ist und dessen Titel Gedanken an die materiellen und geistigen Vernichtungen des Krieges hervorruft. In dem Gemälde ''Napoleon in the Wilderness'' (1941, MoMA, New York), das Max Ernst in Santa Monica vollendete, verarbeitete der Künstler seine Erfahrungen der Flucht und des Exils, aber auch seine unglückliche Beziehung zu Leonora Carrington. 1942 entwickelte er die Technik des Drip Painting oder Oszillation, mit der er nur wenige Bilder wie beispielsweise ''Der verwirrte Planet'' schuf. Der Automatismus, den die Oszillation bot, regte junge amerikanische Künstler zur Nachahmung an und besonders Jackson Pollock widmete sich dem Ausbau und der Verfeinerung dieser Technik. Ernst erklärte, sie sei ein Kinderspiel:

Die erneuerte Verbindung zur surrealistischen Gruppe dokumentiert eines seiner Hauptwerke, das Gemälde ''Le Surréalisme et la peinture'' (''Der Surrealismus und die Malerei,'' 1942), dessen Titel von Bretons gleichnamigem Essay aus dem Jahr 1928 stammt. Eine Art Vogelgestalt, dargestellt mit ihrer Brut, malt an einem auf der Staffelei stehenden Bild, das in Oszillationstechnik angelegt ist.

Im Jahr 1943 schuf Ernst ''Vox Angelica;'' das Gemälde ist 152 × 205 cm groß und aus 51 größeren und kleineren Einzelbildern zusammengesetzt. Er malte es in den verschiedenen von ihm benutzten Techniken. Viele Experten sehen in diesem Werk einen Wendepunkt in seinem Schaffen, von dem aus sich eine hellere und einfachere Bildsprache durchsetzte. 1945 entstand als Höhepunkt der New Yorker Zeit ''Die Versuchung des heiligen Antonius'' sowie ein mathematisches Thema, das Porträt des ''Euklid.'' 1948 schuf er das ''Festmahl der Götter,'' und um 1948 malte er ''Arizona desert after Rain,'' das die Umgebung des Hauses in Sedona zeigt, wo er seine Großplastik ''Capricorn'' herstellte. Veröffentlicht in Wikipedia
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    von Ernst, Max
    Veröffentlicht in 1895 - 1941.(1998)
    Aufsatz in Zeitschrift
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    Aufsatz in Zeitschrift
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    Veröffentlicht 1999
    Weitere Personen: “… Ernst, Max …”
    Signatur: KU 1 20 *Ern/Max
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    Tagungsbericht Buch